Ruck für Deutschland
„Es muss ein Ruck durch Deutschland gehen.“
Ob Joachim Löw dieses Zitat des ehemaligen Bundespräsidenten Herzog für die Vorbereitung des Spiels gegen Schweden aus der Kiste kramt?
Roman Herzog wollte einen neuen Aufbruch in Deutschland, eine neue Dynamik. Aber solche neuen Aufbrüche sind gar nicht so einfach – gerade dann, wenn doch nicht alles schlecht ist. Wenn es doch irgendwie eigentlich schon so weiter gehen könnte. Oder – ganz anders - wenn alles irgendwie beklagenswert ist. Für einen „Ruck“ braucht es Leute, die Dampf machen. Haben wir die? Und sind wir selbst solche Menschen?
Mich motiviert es, dass Jesus Christus selbst für so einen Aufbruch steht. Er sagt: „Ich mache alles neu.“ (Offb. 21,5)
Dies hat er getan – Ostern. Dies verspricht er zu tun – am Ende der Welt. Und dies tut er immer wieder in unterschiedlichen Momenten des Lebens.
Vor kurzem ist ein Einsteiger-Kurs für Menschen ohne kirchlichen Hintergrund zu Ende gegangen. Mich hat beeindruckt, wie einige Teilnehmer berichtet haben: Der neue Bezug zu Jesus Christus hat mich und mein Leben umgekrempelt zum Guten. Ich spüre neu Freude. Ich nehme Manches nicht mehr so schwer. Ich entdecke eine Leidenschaft für Dinge, die mir früher egal waren. Das motiviert mich als „alten Hasen“. Lasse ich mich anstecken von dieser Energie? Bekomme ich einen Blick dafür, wo ich hinlaufen und mich ins Gewühl stürzen sollte? Wo könnte ich einem Spiel einen Akzent verpassen? Wo sollte ich etwas „reißen“? Wo bin ich gefordert, zu „fighten“?
Wer sich ein bisschen in der Nachbarschaft, in den Gemeinden, in den Kirchen, Vereinen oder Verbänden umsieht, wird genügend finden, was es zu bewegen gäbe.
Von den Spielern der Nationalmannschaft wünschen sich Viele neue Leidenschaft, neuen Kampfgeist, neue Einsatzbereitschaft. Wie sieht das bei uns aus? Wer sein Leben spielt wie Deutschland gegen Mexiko, der verliert.
Pfarrer Tobias Frauenlob, Ev.-Luth. Kirchgemeinde Annaberg-Buchholz